Erste urkundliche Erwähnung

Otto I. schenkt 946 den Burgward ("civitas") "Grabuua" an das Magdeburger Moritzkloster.

Wasserburg Grabow

Von der Wasserburg Grabow aus dem 12. Jh. sind heute noch beträchtliche Reste der Hauptburg auf der westlich der Straße gelegenen, von Wasser umgebenen Erhöhung erhalten (Fundamente des Herrenhauses, Reste des Bergfrieds, Außenmauern der Wohngebäude bis zum ersten Obergeschoss, Mauern des Zwingers). Das Gelände der Vorburg östlich der Straße ist mit Wirtschaftsgebäuden besetzt.

Romanische Feldsteinkirche

Die ungewöhnlich große, einschiffige romanische Feldsteinkirche in der Mitte des Ortes enthält in Chor und Apsis Schablonenmalerei von 1535, außerdem zahlreiche Grabmäler der von Wulffen und von Plotho. Das Langhaus ist zunächst gotisch und dann barock restauriert worden.

Lehnsherren

Um 1150 erscheint eine sich nach Grabow nennende Ministerialenfamilie. 1306 verkaufte das Erzbistum "castrum et oppidum" Grabow an das Bistum Brandenburg, das Grabow 1319/23 an die Grafen von Lindau, die offensichtlich versuchen, eine Landbrücke zu ihren nördlichen Besitzungen um Ruppin zu schaffen, weiterverlehnte. Ihre Afterlehnsleute Iwan von Wulffen und Henning von Barby schlossen 1334 einen Schlossöffnungsvertrag mit dem Erzbistum.
Nach dem Aussterben der Grafen von Lindau 1624 wurde Kurfürst Joachim I. von Brandenburg mit Grabow belehnt, die Afterlehnsstellung der von Wulffen aber bestätigt. Im Zerbster Vertrag 1533 wird die Zugehörigkeit von Schloss und Amt Grabow zu Brandenburg anerkannt. 1545 verkauft Wichmann von Wulffen seine Besitzungen in Grabow an die von Plotho, die das bis 1773 zum Zauchekreis der Mark, dann zum nunmehr Ziesarschen Kreis des Herzogtums Magd gehörige Schloss und Gut bis ins 19. Jh. innehatten.

Herrenhaus

Die seit 1334 hier ansässige Familie von Wulffen errichtete auf dem alten Burgplateau und Teilen der Ruine 1621 ein zweigeschossiges barockes Herrenhaus, das 1713 einen umfangreichen Umbau erfuhr. Die Zugbrücke und das Torhaus wurden durch eine steinerne Brücke und durch einen Portalbau (Alliance-Wappen von Wulffen und von Stammern) ersetzt.
Nach einem Besitzwechsel auf die Familie von Lindequist im Jahre 1900 erfuhr die Gesamtanlage eine umfangreiche Modernisierung, bei der auch das Haus erweitert wurde.
1998 erwarb Stanislaus von Eichborn die zwischenzeitlich als Schule und kommunales Zentrum genutzte Anlage. Auch während der seither stattfindenden, umfangreichen Renovierung aus privaten Mitteln kann nun die Anlage auf Anfrage besichtigt werden.